Die Rauchschwalbe (Hirundo rustica) im Raum Hamburg

Die Rauchschwalbe (Hirundo rustica) im Raum Hamburg

von Ronald Mulsow und Detlef Schlorf, Hamburg

Status

Häufiger Brut- und Sommervogel; in Hamburg ca. 2.000 BP; außerhalb Hamburgs zwischen 3.750 und 4.260 BP, gesamtes Berichtsgebiet: 5.750 bis 6.260 BP (Brut- oder Revierpaare). Regelmäßiger Durchzügler im Frühjahr und Herbst.

Verbreitung

Im Berichtsgebiet besiedelt die Rauchschwalbe den ländlichen agrarwirtschaftlich genutzten Raum, vor allem, wenn Stallungen mit Viehbesatz vorhanden sind. Schwerpunkte sind dementsprechend Einzelhöfe, Dörfer und Kleinstädte am Stadtrand oder im Umland. Einzelvorkommen existieren noch in der äußeren Gartenstadtzone sofern Reiterhöfe oder andere geeignete Ställe oder Gebäude vorhanden sind. Die Art fehlt heute im Stadtzentrum (Abb. 1). In geschlossenen Waldgebieten werden auch kleine Offenflächen bei Forsthäusern besiedelt, z.B. im Forst Hahnenkoppel/OD (Ruthke, 1980, briefl.) und Sachsenwald/RZ (Schumacher 1988). Größere Kolonien finden sich nur noch in Dörfern der Elbmarsch und der Geest, wenn die alten ländlichen Strukturen erhalten blieben. Die größte bekannte befindet sich am Gut Wohldorf mit ca. 30 BP (früher bis 69 BP). Kolonien mit 10-25 BP gibt es nur noch an Einzelhöfen in der Wedeler Marsch/PI, der Süderelbmarsch (Werkhalle Neuland: 20 BP; Rupnow, siehe auch Hartmann et al. 2007), der Vierländer und der Steller/Winsener Marsch/WL.


Abb. 1: Brutzeitverbreitung der Rauchschwalbe im Hamburger Raum.

Habitat

Als Luftinsektenjäger finden Rauchschwalben ihre Nahrung vor allem an Teichen und anderen stehenden Gewässern (42,9 % aller Beobachtungen) sowie in der Agrarlandschaft, speziell im Grünlandbereich mit Viehbesatz (s. Tab. 1). Die Anteile für Gartenstadt, Innenstadt und Grünanlage werden aktuell geringer sein, da diese Lebensräume kaum noch besiedelt werden. Bei extrem schlechter Witterung beobachtete Harms (1976) in Hamburg-Finkenwerder auch Nahrungssuche innerhalb von Schafherden. Nach Glutz von Blotzheim & Bauer (1985) werden dann auch windgeschützte Gewässer und Waldränder weiter entfernt vom Nest aufgesucht.

Tab. 1: Nahrungshabitate der Rauchschwalbe (n = 1.466 Beobachtungen)

Nahrungshabitate %
Stehende Gewässer 42,9
Grünland 16,4
Feldmark 13,0
Ruderal-, Spülflächen 6,8
Dörfliche Siedlung 5,5
Fließgewässer 4,7
Moor 4,0
Gartenstadtzone 2,1
Industrie, Verkehrsgelände 1,9
Grünanlagen 1,6
Wald 0,6
Innenstadt 0,5


Abb. 2: Stetigkeit der Rauchschwalbe auf Siedlungsdichte-Probeflächen, in Klammern die Anzahl der untersuchten Probeflächen je Lebensraum.

Zum Brüten ist die Art auf Gebäude angewiesen. Viehställe, Schuppen u.a. mit Einflugmöglichkeiten werden vor allem in ländlichen Dörfern und an Einzelhöfen besiedelt, was auch durch die Stetigkeit auf Siedlungsdichteflächen belegt wird (Abb. 2). Am Stadtrand und in Kleinstädten werden vereinzelt auch andere Bauten benutzt. Als ausgefallene Brutplätze wurden aus dem Siedlungsbereich gemeldet: Bahnhöfe, Bushaltestelle, Garagen, Tankstellen, Einkaufsmärkte (Aldi-Glinde/OD, Tangstedt/SE; Famila-Norderstedt/SE; Obi-Hamburg-Neugraben) und andere industriell-gewerblich genutzte Gebäude. In der Literatur wird eine U-Bahnbrücke in Langenhorn genannt (Kohlus in Dien 1965), ein Schiff am Anleger Teufelsbrück (Kremer in Mulsow 1966) und ein Lichtschacht in der 2. Etage eines vierstöckigen Bürohauses am Stephansplatz (Vieth 1967). Im Umland gab es aktuell Bruten unter Brücken (Winsener Marsch/WL, R. Mulsow, und Wedeler Marsch/PI, J. Hartmann), in Viehunterständen (Stellmoorer Tunneltal, Hanoldt), in offenen Bauwagen, an einem alten Leuchtturm, an einem Jagdhochsitz (Pagensand/PI, Allmer) (s. Tab. 2).

Tab. 2: Bruthabitate der Rauchschwalbe im Raum Hamburg (n = 2.114 Ex.)

Brutplatz

Lebensraum

%

Stall

Dörfliche Siedlung

38,9

Stall

Einzelhöfe

30,8

Gebäude

Gartenstadt

12,6

Bahnhof, Verladehof u.a.

Verkehrsgelände

4,9

Gebäude

Kleinstadt

2,9

Viehunterstand

Grünland

2,4

Gebäude

Grünanlage

1,9

Gebäude

Industriegelände

1,5

Garage

Siedlung

0,7

Leuchtturm

Elbmarschgrünland

0,7

Tankstelle

Siedlung

0,6

Bauwagen

Spülfläche

0,5

Brücke

Feldmark

0,4

Gebäude

Wohnblockzone

0,4

Technische Bauten

Klärbecken/Hafengelände

0,3

Gebäude

Kleingärten

0,2

Jagdhochsitz

Waldrand

0,2

Gebäude

Teiche

0,1

Bruten an Außenwänden kommen gelegentlich vor, z.B. in Volksdorf auf einem Balken unter dem Dach (H. Mulsow, mdl. 2007), werden aber auch schon in der Literatur erwähnt (Tantow 1936).

Auf dem Zug wird die Art in allen Lebensräumen angetroffen, bevorzugt aber an Gewässern und im Grünlandbereich.

Bestand und Bestandsentwicklung

Im Schrifttum des 19. Jahrhunderts bezeichnet Rohweder (1875) die Rauchschwalbe als „sehr gemein und nach Westen hin gleichmäßiger verbreitet als die Hausschwalbe … nistet nicht selten in Küchen und Wohnstuben“. Dies stimmt überein mit Böckmann (1876, zitiert in Krohn 1924) „Brutvogel schon in allen Vorstädten, sonst in allen Dörfern“. Für Hamburg erwähnt Dietrich (1928), dass die Art „aus der inneren Stadt, wo sie früher in einzelnen Paaren brütete, nun wohl ganz verschwunden ist“. Zum Vorkommen im Elbtal schreibt Tantow (1936) „fehlt in keinem Dorf und in keiner Landschaft“. Timmermann (1953) nennt sie einen „verbreiteten Brutvogel auf dem Lande und im Weichbilde der Stadt, von wo aus er, besonders dem Alsterlaufe folgend, weit gegen das Stadtinnere vordringt“. Für Schleswig-Holstein meldet Beckmann (1964) „leider weiter abnehmend, auch inmitten der größeren Städte, wie in Kiel“.

Die erste großräumige systematische Erfassung aller Arten im Berichtsgebiet erfolgte 1982/83 mit einer Rasterkartierung entlang eines Nord-Süd-Korridors; sie ergab für die Rauchschwalbe 85 Reviere in 15 Feldmark-Kilometerquadraten, also eine Dichte von 0,57 BP/10 ha (R. Mulsow, 1985). Gegenüber einer qualitativen Kartierung 1967 (36 % von 75 km² besetzt) hatten jetzt 20 % von 54 km² in Hamburg-Nord Rauchschwalben als Brutvogel. Eine Dichte von 0,26 BP/10 ha (37 BP auf 1.400 ha) ermittelte Kellermann (in Dinse et al. 1985) in den Vier- und Marschlanden für 1982. Im Brutvogelatlas Hamburg (Mitschke & Baumung 2001) wird für Grünland nur noch ein Mittelwert von 0,24 BP/10 ha angegeben. Die Kleinstadt Norderstedt (58 km²) wurde 2000 von J. Hartmann (Mitschke et al. 2005) kartiert; das Ergebnis 0,35 BP/10 ha entspricht genau dem Siedlungsdichtedurchschnittswert einer Kleinstadt (Abb. 4). Da bei Großflächenkartierungen diese Art oft nicht mitkartiert wurde, mangelt es leider an Vergleichsmöglichkeiten. Positiv verlief die Entwicklung auf einer Probefläche (ca. 200 ha) im Stellmoorer Tunneltal (Hanoldt, briefl.):

Stellmoorer Tunneltal

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

Brutpaare

2

2

2

5

6

11

7

8

Eine negative Entwicklung zeigen dagegen die Populationen auf Pagensand und Neuwerk (Abb. 3). „Gute“ Schwalbenjahre waren danach 1985-1995, ab 1996 bzw. 1997 gab es dann deutliche Rückgänge.


Abb. 3: Entwicklung der Rauchschwalben-Brutbestände auf Neuwerk und Pagensand.


Abb. 4: Siedlungsdichte der Rauchschwalbe in verschiedenen Zeit- und Lebensräumen, in Klammern die untersuchte Fläche je Lebensraum in ha.

Die aktuelle Bestandsangabe für Hamburg basiert auf dem Brutvogelatlas (Mitschke & Baumung 2001), vermutlich sind es inzwischen weniger als die dort angegebenen 2.000 BP. Für das Umland wurden nach dem Brutvogelatlas Schleswig-Holstein (Berndt et al. 2002) ca. 3.750 BP geschätzt bzw. 4.260 BP nach Siedlungsdichtehochrechnungen. Auch diese Zahlen sind eventuell zu hoch, da die Probeflächen oft zu klein waren für einen Koloniebrüter und die Abnahme in Schleswig-Holstein seit 1970 etwa 50 % betrug und sich nach den Autoren fortgesetzt haben dürfte.

Durch Aufgabe der Landwirtschaft und anschließender Bebauung oder anderer Nutzung sind seit 1960 in Hamburg viele Lebensräume der Rauchschwalbe verloren gegangen. Anders als bei der Mehlschwalbe korreliert der Bestand der Rauchschwalbe weitgehend mit dem Bestand an Großvieh (Landmann 1978, Pries 1986). So verschwanden in den zunehmend verstädternden Dörfern rund um Hamburg immer mehr Brutmöglichkeiten. Spezialisierung und Modernisierung der verbliebenen Viehzuchtbetriebe (geschlossene Großställe, Verschwinden offener Dunghaufen u.a.), Pestizideinsatz und allgemein eine Verschlechterung der Nahrungsbasis durch Entwässerung und Ausräumung der Landschaft verstärkten die Bestandsrückgänge. In Hamburg gingen innerhalb der letzten 40 Jahre etwa 30 % des ehemaligen Lebensraumes verloren (Abb. 1). Größere Kolonien sind daher nur noch in den Dörfern der Elbniederung und im stadtfernen Agrarumland auf der Geest zu finden.

Alle früheren Innenstadtbrutplätze – meist in Grünanlagen – sind inzwischen erloschen; noch 1966 gab es ein Paar im alten Botanischen Garten in Citynähe (Mulsow 1968). Im Oberalstertal, zwischen Klein Borstel und Ohlstedt gingen von 1983-1985 von 14 Einzelvorkommen 11 verloren (Lehmann in Radach 1987). Die letzte Einzelbrut an seinem Einfamilienhaus in Volksdorf meldet J. Berg (briefl.) für 1981, in Gewässernähe (Teichwiesen) gab es jedoch auch später noch einzelne Bruten. Am Krankenhaus Rissen brüteten 1968 nach Laubinger (briefl.) in arkadenartigen Eingängen noch 20 BP, danach generelle Abnahme bis 1991 auf 0 BP. Bei der Rasterkartierung 1983 wurden im Stadtbereich (Veddel, Harvestehude, Fuhlsbüttel u.a.) auf 8 km² noch 17 Reviere gezählt, bei der Brutvogelatlaskartierung 2000 dagegen nur 3 Paare auf einer dieser Flächen in Wilhelmsburg. Insgesamt hat der Rauchschwalbenbestand im Berichtsgebiet von den 1960er Jahren bis heute nach den Siedlungsdichtehochrechnungen um etwa 60 % abgenommen. Die größten Dichteverluste erfolgten im Garten- und Kleinstadtbereich sowie in der Feldmark mit Gebäuden (Abb. 4). Wegen zu kleiner Probeflächen fallen die Dichten der Einzelhöfe wohl zu hoch aus; für Dörfer werden bei Flade (1994) aber sogar noch 14,4 BP/10 ha (Gesamtdichte Nord- und Mitteldeutschland) angegeben. Deutlich wird der Rückgang in allen Lebensräumen. Die Siedlungsdichteergebnisse stimmen überein mit der Aussage von Hölzinger (1969), wonach die Populationsgröße hoch signifikant korreliert mit der Dorfgröße: Je kleiner das Dorf, desto größer der Rauchschwalbenbestand.

Schon Anfang der 1980er Jahre wurden aus der BRD und vielen osteuropäischen Staaten Bestandsrückgänge gemeldet (Sharrock & Hilden 1983), danach wurden fast nur noch negative Bestandsveränderungen registriert. (Dänemark: Eskildsen 1987; DDR: Pries 1986, Melde 1987; BRD: Loske & Lederer 1987, Hachenberg 1988, Mies 1988, Brombach 1997, Kuhnhenne 1993). Die zeitlich und räumlich wohl umfangreichste Schwalbenzählung seit 1961 in 5 Jahres-Intervallen in 75 Ortschaften im Raum Peine (Oelke 1962, 1981, 1985, 2001, 2002) hatte bis 1996 noch Stabilität angezeigt; die letzte Bestandsaufnahme 2001 ergab dann 31 % Abnahme bei der Rauchschwalbe. Die durchschnittliche Paarzahl je Ortschaft sank von 28 auf 21, bei der Mehlschwalbe von 37 auf 24. In Mecklenburg stellte Mewes (in Eichstädt et al. 2006) einen Rückgang der Rauchschwalbe in 5 Dörfern von 1987 bis 1995 auf 73,2 % fest. Auch das Monitoring-Programm des DDA (Dachverband Deutscher Avifaunisten) ermittelte für die Rauchschwalbe eine deutliche Abnahme in ganz Deutschland seit 1996 (Flade & Schwarz 2006).

Jahresrhythmus

Heimzug

Der Heimzug verläuft unauffälliger als der Wegzug und beginnt in der dritten Märzdekade (Abb. 5). Der Durchzugsmedian und das Maximum liegen in der 24. Pentade (26.-30.04.); sie markieren wohl die Rückkehr der norddeutschen Population. Der Durchzug, vermutlich skandinavischer Rauchschwalben, kann aber noch bis Ende Mai andauern (Abb. 6). Maximalzahl: 29.04.2004 300 Individuen, Öjendorfer See (Schmid). Als Hauptzugrichtungen wurden im Frühjahr vor allem Ost (42,5 %), Nordost (24,7 %) und Nord (19,0 %) gemeldet.

Die Ankunft der ersten Rauchschwalben im Berichtsgebiet hat sich im Rahmen der globalen Erwärmung in den letzten 100 Jahren bis 1986 verfrüht (Abb. 7). Im letzten Jahrzehnt zeigte sich eine leichte Verfrühung nur noch bei der Ankunft der Gesamtpopulation (Abb. 9). Nach Kältewintern erfolgt die Erstankunft in der Regel in den ersten Apriltagen, nach Normalwintern vermehrt in der zweiten Märzhälfte. Die bisher früheste Beobachtung gelang am 13.03.2003 in Wedel (Duncker).


Abb. 5: Jahreszeitliches Auftreten der Rauchschwalbe im Hamburger Raum (n = 620.525).


Abb. 6: Heimzug der Rauchschwalbe im Hamburger Raum, der Median liegt in der 24. Pentade (Daten von 1948 bis 2007, n = 2.712).

Tab. 3: Median und Mittelwert der Erstankunft der Rauchschwalbe im Hamburger Raum

Zeitabschnitt

Median

Mittelwert

Spanne

Quelle

1900-1928

20./21.04.

Dietrich 1928

1920-1936

14.04.

(02.04.-24.04.)

Hennings 1937

1948-1957

12.04.

(27.02.-27.04.)

Bruns 1961

1960-1982

12.04.

(15.03.-26.04.)

AKVSW-Daten

1950-2007

04.04.

(13.03.-26.04.)

1983-2007

29.03.

(13.03.-09.04.)


Abb. 7: Erstankunft der Rauchschwalbe im Hamburger Raum.

In Mecklenburg-Vorpommern kommen im Kreis Parchim die ersten Rauchschwalben im Mittel am 14.04. an (1963-68; 1977-2006 nach Schmidt & Hüppop 2007); Kaiser (1974) fand den 13.04. für die Jahre 1956-70; den 10.04. melden Daubner & Kintzel (2006) für die Jahre 1996-2004. Im Raum Greifswald ermittelte Starke (2007) für die Jahre 2003-2006 den 01.04. als Median.

Für Schleswig-Holstein wird der 09.04. (1980-2004, vgl. Koop 2004) angegeben, für das Rheinland und Niedersachsen der 03.04.; zu bedenken ist, dass diese Daten sich meist auf „Vorläufer“ beziehen, das Gros kommt in der Regel zwei Wochen später an (Glutz von Blotzheim 1985). In der Schweiz (Region Solothurn) stellte Christen (2007) eine um 8 Tage frühere Erstankunft seit 1981 fest. Im Raum Hamburg waren das in dem Zeitraum lediglich 3 Tage; Peintinger & Schuster (2005) ermittelten für Südwestdeutschland eine Verfrühung von durchschnittlich 3 Tagen in 10 Jahren. Auch die Ankunft der ersten 20 Individuen ist witterungsabhängig; sie erfolgte z.B. im Frühjahr 1965 vom 29.03.-18.04., nach dem Kältewinter 1969/70 jedoch vom 12.04.-17.04. (Abb. 8). Auch hier deutet sich aber eine Verfrühung an (Abb. 9).


Abb. 8: Rauchschwalbe – Ankunft der ersten 20 Individuen im Hamburger Raum 1965 (nach Normalwinter) und 1970 (nach Kältewinter).


Abb. 9: Mittlere Ankunft der ersten 20 Individuen der Rauchschwalbe 1966-75, 1986-95 und 1998-2007.

Brut

Der Nestbau beginnt frühestens Mitte April: 13.04.2000 Pagensand (Wulff), Ende Mai werden die meisten Beobachtungen gemeldet; die Letztbeobachtung stammt aus Volksdorf vom 11.07.1990 (Hemlep), Abb. 10.

Brütende Rauchschwalben wurden ab der zweiten Aprilhälfte angetroffen: 19.04.1953¸ Wellingsbüttel (Franck). Der Gipfel der Erstbrut liegt in der 26. Pentade (06.-10.05.); ein zweites größeres Maximum (10.-14.06.) ergibt sich wahrscheinlich aus spät brütenden einjährigen Individuen, Ersatzbruten und frühen Zweitbruten. Nester mit Eiern wurden bis Mitte August, ausnahmsweise Anfang September gefunden; Letztbeobachtung 06.09.1954 Binnenalster (Lauer), Abb. 10. Drittbruten datierten vom 12.08.2000, Pagensand (Allmer) und 07.09.2008 Torfwerk Himmelmoor (Oden, briefl.). Die durchschnittliche Gelegegröße betrug 4,7 Eier/Gelege; Spanne: 3-6 (18 Zufallsdaten und 5 Nestkarten); nach Bezzel (1993) beträgt sie bei der Erstbrut 4,6 und bei Zweitbruten 4,4. Aus einem 8er Gelege von zwei Weibchen flogen am 21.06.1988 7 Jungvögel aus (Heer).

Nester mit nichtflüggen Jungvögeln wurden ab 08.05.2006 Neuengamme (Mühlenfeld) gemeldet. Der erste Gipfel liegt in der ersten Junihälfte (05.-14.06.), der zweite höhere Ende Juli (20.-24.07.), ein letzter niedriger (14.-18.08.) ergibt sich wohl aus den Pulli der zweiten Brut. Ihssen notierte noch am 23.09.1969 ein Paar mit 3 Pulli in Hummelsbüttel (Abb. 10). Eine außergewöhnliche Spätbrut stellte Bentzien fest, am 18.10.1998 fand er in Halstenbek/PI ein Nest mit verhungerten Jungvögeln, darunter ein Albino (Mitschke et al. 2003). Die Anzahl nichtflügger Jungvögel wurde neunmal (Hauptdatenbank) und 28mal (Nestkarten) gemeldet; im Durchschnitt wurden pro Nest 4,1 nichtflügge Jungvögel festgestellt.

Flügge Jungvögel wurden 59mal beobachtet; die erste Familie am 13.06.1966 in Altengamme (Daum), die späteste sah Lehmann (in Radach 1987) am 28.09.1985 in Bergstedt (Median: 23.07.); es flogen 2 Familien mit je 3 Jungvögeln aus, die am 11.10. wegzogen.

Bei 53 Familien wurde die Zahl der Jungvögel gemeldet:

Anzahl Jungvögel

1

2

3

4

5

6

7

Anzahl BP

4

5

10

21

6

5

1

Pro Brut wurden also 3,8 ausgeflogene Jungvögel registriert.


Abb. 10: Rauchschwalbe – Brutaktivitäten (Nestbau, Brut, nichtflügge Jungvögel) im Hamburger Raum pro Pentade.

Wegzug

Der Herbstdurchzug findet im Raum Hamburg vor allem im September statt; die meisten Jahresmaxima der systematischen Zugplanbeobachtungen fallen in die 53./54. Pentade, also zweite Septemberhälfte (Abb. 11). Am Hamburger Yachthafen in Wedel/PI wurden maximale Durchzugszahlen ermittelt am 11.09.2008: 5.375 Ind. (J. Hartmann), am 15.09. 2001: 3.243 Ind. (J. Hartmann), am 08.09.2008: 3.045 Ind. (Mitschke) und am 06.09.2003: 2.559 (Kondziella). Die dort gezählten Gesamtdurchzugswerte zeigt Tab. 4.

Die südbetonten Zugrichtungen machen im Berichtsgebiet zusammen 80 % aus (SE 35 %, S 33 %, SW 12,5 %); nach den Ringfunden müsste dagegen die Hauptzugrichtung SSW sein, wahrscheinlich spielen topographische Strukturen wie die Elbe als Leitlinie hier eine Rolle.

Die flüggen Jungvögel starten ab Juni zu einer Art Zwischenzug, der oft in nördliche Richtungen führt, selten weiter als 20-50 km (Ott 1980).

In den letzten Jahrzehnten (1950-2007) gab es eine leichte Verspätung der Letztbeobachtungen (Abb. 12); Median: 25.10. (Spanne: 19.09.-27.11.). Absolut späteste Beobachtung: 2 diesjährige Ind. am 27.11.2000 Hahnöfer Sand/STD (Mitschke).

Tab. 4: Zugvogelplanbeobachtungen in Wedel/PI, Durchzugszahlen

Jahr

Individuen

Beobachtungs-stunden

1996

5.893

91,50

1997

1.329

65,75

1998

3.450

74,75

1999

7.974

117,25

2000

6.900

126,50

2001

8.455

163,50

2002

8.572

161,25

2003

8.000

167,25

2004

9.040

179,25

2005

8.300

212,50

2006

13.508

204,25

2007

13.539

192,25

2008

16.831

196,75


Abb. 11: Wegzug der Rauchschwalbe im Hamburger Raum.


Abb. 12: Rauchschwalbe – Letztbeobachtungen im Hamburger Raum.

Verschiedenes

Ab Juni/Juli bis Mitte September werden in steigender Anzahl große Gemeinschaftsschlafplätze aufgesucht, im Raum Hamburg überwiegend Schilfbestände in der Elbmarsch. Bekannt sind: Pagensand/PI, Wedeler Marsch/PI, Hanskalbsand/STD, Holm/PI, Wakendorfer Moor/OD, Duvenstedter Brook, Stenzerteich/OD, Sasel, Heuckenlock, Kalte Hofe, Moorwerder, Neuland, Reit. In den 1950-70er Jahren gab es auch kleinere (mehrere Hundert Individuen) u.a. Bishorst/PI, Georgswerder, Bramfelder See, Öjendorfer See, Overwerder, Francop Stöckte/WL. Höchstzahlen: Am 12.08.2004 20.000 Ind. (Individuen) Heuckenlock (Rupnow), 20.08.1975 ca. 10.000 Ind. Pinnaumündung/PI (OAG Elmshorn); 23.08.2005 ca. 6.000 Ind. Heuckenlock (Netzler), dort wurden am 11.09.1971 noch 8.000 Ind. gezählt (Flügge). Durch Wiederfänge beringter Exemplare wurde ein reger Austausch unter den Schlafplätzen im Elbtal, z.T. innerhalb weniger Tage festgestellt (22mal). Bentzien (1983) meldete einen Schlafplatz in einer Weidendickung (bis 120 Ind.) Juni-Sept. 1983 und in einer halboffenen Garage (bis 30 Ind.) im September 1983. Gelegentlich werden auch Maisfelder als Schlafplätze genutzt (Loske 1984); Bruster (1973) meldete 250 Ind. am 23.08. 1970 bei Henstedt/SE und 80 Ind. 1972 bei Wilstedt/SE.


Abb. 13: Wiederfundorte von Rauchschwalben.

Rauchschwalben aus Norddeutschland überwintern in der Regel südlich der Sahara in Zentral- bis Südafrika (Zink 1969); die Wüste wird von der Art im Non-Stop-Flug überwunden (Bairlein et al. 1984). Außereuropäische Ringfunde, die das Berichtsgebiet betreffen: Algerien (3), Kongo (1), Tunesien (1), Südafrika (1). In Europa: Dänemark (2), Belgien (1), Frankreich (8), Schweiz (2), Italien (4), Spanien (1). Der in Belgien nestjung beringte Vogel wurde nach 7 Jahren tot in Bargfeld/OD gefunden. Auch die Fernfunde aus Deutschland – Schleswig-Holstein (6), Niedersachsen (2), Nordrhein-Westfalen (2), Hessen (2), Rheinl.-Pfalz (1), Saarland (2) – entsprechen der Hauptzugrichtung NNE-SSW. Die < 50 km – Nahfunde von nestjung beringten Individuen (5) belegen ebenfalls vorzugsweise diese Richtung; ein Fund mit SE – Richtung. Die übrigen Funde (< 50 km/ > 50 km): Nach 1 Jahr (16/3), nach 2 Jahren (2/0), nach 3 Jahren (2/2), nach 4 Jahren (2/2), nach 6 Jahren (2/0). Eine am 21.06.1973 auf Fünen/Dänemark nestjung beringte Rauchschwalbe wurde am 16.09.1973 am Schlafplatz im Heuckenlock kontrolliert (Flügge) und bestätigt den von Schüz (1937) erwähnten Durchzug skandinavischer Vögel. Eine auf dem Zug in Bad Oldesloe/OD beringte Schwalbe wurde am nächsten Tag am Schlafplatz Hagenmoor/OD kontrolliert. Geburtsortstreue bestätigen 2 Funde, Ortstreue 20, darunter 1 Individuum nach 4 Jahren. Ein im Juni beringter Nestling wurde nach zwei Wochen 20 km SE tot gefunden. Ausgewertet wurden die Ringfundberichte aus den Hamburger avifaun. Beiträgen (Junige 1981, 1983, 1988, 1990, Streese 1968, 1969, 1971, 1972,1973, 1974, 1975, 1977), Ott (1980), Fundliste „Reit“ (Paetzel, briefl.), Fundliste „Berichtsgebiet“ (Geiter, briefl.) Abb. 13. Die Ergebnisse stehen im Einklang mit der Auswertung aller zwischen 1910 und 2005 mit Helgolandringen markierten Exemplare (n = 479.922) und deren Wiederfundorten (Geiter 2006).

Schutzmaßnahmen: Das Anbringen von Konsolen oder Kunstnestern, der Erhalt älterer Gebäude, Viehzucht, und Einflugmöglichkeiten können die Art unterstützen. Das Anbringen von Schleiereulenkästen sollte man auf Höfen mit größeren Schwalbenkolonien unterlassen. Für die Nahrungssuche ist vor allem die Erhaltung von Feuchtgebieten notwendig. Grünland ist offenbar nur in Verbindung mit Viehhaltung von Bedeutung (Henderson et al. 2007).

Zusammenfassung

Die Rauchschwalbe (Hirundo rustica) im Raum Hamburg (von R. Mulsow & D. Schlorf, Hamburger avifaun. Beitr. 36: 101 – 120, 2009).

Status: Die Rauchschwalbe ist ein häufiger Brutvogel im Hamburger Raum mit ca. 5.750- 6.260 BP; sie ist auch regelmäßiger Durchzügler im Frühjahr und Herbst.

Verbreitung: Die Art besiedelt die offene Agrarlandschaft, speziell, wo noch Großviehzucht stattfindet. Schwerpunkte sind Einzelhöfe und Dörfer, wo die alten bäuerlichen Strukturen erhalten sind. Die früheren Vorkommen im Stadtzentrum sind erloschen; am Stadtrand gibt es noch vereinzelt Bruten an Reiterhöfen oder ähnlichen Einrichtungen. Die größte Brutkolonie auf der Geest befindet sich am Gut Wohldorf (ca. 30 BP), die meisten Dörfer mit 10-25 BP liegen in der Elbmarsch.

Habitat: Für die Nahrungssuche sucht die Art bevorzugt flache Teiche und Grünland mit Viehbesatz auf. Bei schlechter Witterung wird an windgeschützten Waldrändern, Gewässern und innerhalb von Viehherden und Ställen gejagt. Zum Brüten ist die Art auf permanent offene Gebäude angewiesen. Neben Viehställen und Scheunen werden auch Brücken (Elbmarsch), Bauwagen und Hochsitze dafür genutzt. Aus dem Siedlungsbereich werden u.a. gemeldet: Bahnhof, Garage, Tankstelle, Bushaltestelle, Schiff, Lichtschacht und Einkaufsmärkte. Auf dem Zug werden Rauchschwalben in allen offenen Lebensräumen angetroffen, besonders an Gewässern.

Bestand: Ältere Literatur nennt die Rauchschwalbe „eine sehr gemeine, weit verbreitete Art“, dem Lauf einzelner Gewässer folgend drang sie bis in die Innenstadt vor. Dort verschwand sie jedoch nach 1950. Als Folge von Bebauung und Umwandlung stadtnaher Dörfer in Wohnsiedlungen setzten sich die Lebensraumverluste fort; mehrere Kartierungen belegen den Rückgang. Flurbereinigung und Intensivierung der Landwirtschaft verstärkten den Trend auch im Umland und in den Nachbarländern. Seit 1950 hat die Population um ca. 60 % abgenommen. Eine Abnahme auch in Gesamtdeutschland bestätigt das DDA-Monitoring seit 1996.

Jahresrhythmus: Der Heimzug ist unauffälliger als der Wegzug; er beginnt Ende März, nach einem Maximum Ende April dauert er an bis Ende Mai. Die mittlere Erstankunft (wohl mehrjähriger) Rauchschwalben hat sich von 1900 bis 1986 um 2-3 Wochen verfrüht und ist seitdem um den 30. März zu erwarten. Die mittlere Ankunft der Gesamtpopulation (Zeitpunkt der ersten 20 Individuen) zeigte dagegen auch im letzten Jahrzehnt noch eine leichte Verfrühung. Nach einem kalten Frühjahr kommen die Schwalben in der Regel später an, aber dann innerhalb einer Woche. Im Normaljahr zieht sich die Ankunft über 2-3 Wochen hin.

Brut: Nestbauende Rauchschwalben wurden Mitte April bis Mitte Juli gemeldet, das Maximum Ende Mai. Die Art brütet ein bis zweimal, sehr selten dreimal. Mitte Juni gab es die meisten Brutbeobachtungen; Nester mit Eiern wurden noch Anfang September beobachtet. Mittlere Gelegegröße: 4,7 Eier (n = 23). Nichtflügge Jungvögel zeigen ein Maximum Ende Juli, ein kleineres Mitte August; extremes Spätdatum: 18.10. Durchschnittliche Anzahl nichtflügger Jungvögel: 4,1 (n = 37). Ausgeflogene Jungvögel pro BP wurden 3,8 (n = 52) ermittelt.

Der Wegzug beginnt Mitte August und endet Mitte Oktober mit dem Maximum in der zweiten Septemberhälfte, z.T. über 3.000 Individuen pro Tag (Zugplanbeobachtung in Wedel/PI). Hauptzugrichtung im Herbst nach Ringfunden ist SSW bis Nordafrika. Vom Überwinterungsgebiet südlich der Sahara liegen 2 Ringfunde vor; einmal Kongo, einmal Südafrika. Die letzten Beobachtungen im Berichtsgebiet haben sich seit den 1980er Jahren im Mittel um 3-4 Tage verspätet. Absolut späteste Meldung: 27.11.2000.

Verschiedenes: Im Spätsommer besucht die Art große Gemeinschaftsschlafplätze, meist in Schilfgebieten mit Höchstzahlen von bis zu 20.000 Individuen im Elbtal.

Wichtig zum Schutz der Rauchschwalbe ist vor allem der Erhalt von Feuchtgebieten und Viehweiden sowie die Bereitstellung von Brutmöglichkeiten.

Summary

The Barn Swallow (Hirundo rustica) in the Hamburg region (by R. Mulsow & D. Schlorf, Hamburger avifaun. Beitr. 36: 101 – 120, 2009).

Status: The Barn Swallow is a common breeding bird in the Hamburg region, with currently about 5,750 – 6,260 breeding pairs; it is also a regular passage migrant in spring and autumn.

Distribution: The species settles in open farmland, especially where cattle is still being raised. It is particularly frequent around individual farmyards and in villages where traditional farming patterns still survive. The former breeding sites in the inner city have vanished; on the outskirts there are still a few breeding sites at horse riding stations and similar institutions. The largest breeding colony on the „Geest“ (the higher and drier land above the marshes) is located at the Wohldorf estate (abt. 30 breeding pairs); most villages with 10 – 25 breeding pairs are in the Elbe river marshes.

Habitat: For foraging, the species frequents shallow ponds and grassland stocked with cattle. In foul weather, the birds will forage in the lee of forest edges, waters and grazing cattle or inside stables. For breeding, the species relies on permanently open buildings. Apart from stables and barns, bridges (in the Elbe marshes), builders‘ wagons, and hunting stands are also used for nesting. In built-up areas, railway stations, garages, petrol stations, bus stops, ships, house wells, and market halls were reported as nesting sites. On migration, Barn Swallows are encountered in all open habitats, especially near water.

Population: In older literature, the Barn Swallow is referred to as „a very common and widespread species“; along certain water courses it penetrated into the inner city where, however, it disappeared again after 1950. Due to urban sprawl and conversion of nearby villages into human living quarters the habitat loss continued; several chartings document the decrease. Field clearing and intensified farming methods supported this trend also in the surrounding countryside and in the adjacent regions. Since 1950, the Barn Swallow population has shrunk by 60 %. A decrease in Germany as a whole has also been confirmed by the DDA (the German avifaunists‘ roof organisation) monitoring since 1996.

Annual pattern (phenology): The spring migration is less conspicuous than the autumn migration. It starts at the end of March and after a maximum in late April it continues until late May. The average first arrival date of Barn Swallows (probably of birds several years old) has advanced by 2 – 3 weeks in the period 1900 – 1986 and can since then be expected around 30th March. The average arrival date of the population as a whole (dates of the first 20 individuals), however, showed a further slight advancement over the last decade. After a cold spring the Swallows, as a rule, tend to arrive later, but then all within one week. In a normal year, the arrival extends over 2 – 3 weeks.

Breeding: nest-building Barn Swallows have been reported from mid April to mid July, the maximum being in late May. The species raises one or two, very rarely three, broods per year. Most breeding observations were reported in mid June; nests with clutches have been recorded as late as early September. The average clutch size was 4.7 eggs (n = 23). Broods show a maximum in late July, with a smaller peak around mid August; an extremely late brood was recorded on 18th October. Average brood size was 4.1 (n = 37). The average numver of fledged young per breeding pair was found to be 3.8 (n = 52).

Autumn migration starts mid August and ends mid October, the maximum being in the second half of September with sometimes over 3,000 individuals per day (scheduled migration watch at Wedel/PI). The main migration direction in autumn, according to ring recoveries, is SSW as far as North Africa. From the wintering area south of the Sahara there are two ring recoveries: one from the Congo, and one from South Africa. The latest recorded annual oberservations in our area have shifted backwards since the 1980s by an average of 3 – 4 days. The absolutely latest annual record was 27th November 2000.

Sundries: In late summer, the species congregates in large communal overnight roosts mostly situated in reedbeds, with maximum numbers of up to 20,000 individuals in the Elbe river valley.

Of foremost importance for the conservation of Barn Swallows is the preservation of wetlands and cattle pastures as well as the provision of breeding sites.

(translated by Rolf Dörnbach)

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