Archiv der Kategorie: Phänologie Singvögel

Waldlaubsänger Jahresrhythmus

Waldlaubsänger                     (Phylloscopus sibilatrix)

JAHRESRHYTHMUS

Datengrundlage: Beobachtungen der Mitglieder des Arbeitskreises Vogelschutzwarte Hamburg seit 1949, Meldungen im online-Portal ornitho.de seit 2011 und Nestkarten der ehemaligen Beringer W. Harms (1), P. Ruthke (†, 21) und C. Stobbe (†, 2). Statistische Berechnungen erfolgten mit dem „R“-Programm, Version 2.15.2 (2012).

Heimzug

Waldlaubsänger sind nachtaktive Langstreckenzieher; der Wegzug in S – SSE-Richtung beginnt Juli/August, dauert bis Anfang September und führt vornehmlich über Italien nach Afrika, wobei offenbar auch größere Anzahlen die Hochalpen überqueren, (Ringfernfunde: 2 x Burkina Faso, 1 x Süditalien, 1 x Niger/ in England beringte: 8 x Italien, 1 x Algerien). Sie gehören zu den wenigen paläarktischen Arten, die außer in der Feuchtsavanne auch im äquatorialen Regenwald von Oktober/November bis Februar/März überwintern (Bairlein et al. 2014). Der Heimzug beginnt nach einer Vollmauser im März und führt überwiegend über Italien wieder nach Mitteleuropa – nur wenige weiter westliche Funde deuten auf einen eventuellen Schleifenzug hin (Zink 1973). Die Ankunft im Berichtsgebiet erfolgt Ende April/Anfang Mai, im letzten Jahrzehnt in der zweiten Aprilhälfte, ausnahmsweise in der ersten Monatshälfte. Die bisher früheste Beobachtung erfolgte am 5.4.1990, Wohldorf (H. Hargens). Die anderen einheimischen Laubsänger kehren früher zurück. Für den Heimzug benötigt die Art ca. 30 Tage, für den Herbstzug dagegen 62 Tage; der Heimzug wird also doppelt so schnell durchgeführt (Stresemann 1955).

Angaben zur Ankunft aus der älteren Literatur:

In Schleswig-Holstein nach Rohweder (1875) „Anfang Mai“; nach Beckmann (1964) „Ende April“.

In Niedersachsen „erscheinen die ersten Vögel zwischen Mitte April und Mitte Mai, im Mittel in der zweiten Aprilhälfte“ (Zang, H. in Zang et al. 2005).

Bremen: Median/1990-2001= 26.4. (21.-29.04., Seitz et al. 2004).

Stade: Median/2005-2018= 22.04. (10.04.-04.05.; Orn. Jahresberichte).

Raum Hamburg:

Zeitraum               Mittelwert/Median    Spanne              Autor

1876, 1878,1881     27.04.               21.04.-14.05.        Böckmann in Krohn, 1924

„aus 18 Daten“         28.04.                                                  Dietrich, 1928

1926-1936             04.05./02.05.             19.04.-27.05.        Hennings, 1937

1949-1957             25.04./20.04.                  13.04.-29.04.     Bruns, 1961

Alle Arbeitskreisdaten aus neuerer Zeit ergeben folgende Ankunftstermine:

            Erstbeobachtung            Ankunft 20. Ind.

Zeitraum        Median/Spanne            Median/Spanne

1) 1966-1976;

1984-1995        22.04. (05.04.-29.04.)             03.05.(22.04.-09.05.)     (n=23)

2) 1996-2018        15.04. (10.04.-25.04.)             26.04.(19.04.-08.05.) (n=23)

3) 1966-1976;

1984-2018        19.04. (05.04.-29.04).             29.04. (19.04.-09.05.) (n=46)

Verfrühungen (n=46):

Erstbeobachtung:    -0,15212** Tage/Jahr      p<0,01) = -7,0 Tage

20. Individuum:    -0,19103*** Tage/Jahr      p<0,001) = -8,8 Tage

Letztbeobachtungen:

1) 21.07. (14.06.-19.09.)

2) 23.07. (13.06.-11.09.)

3) 23.07. (13.06.-11.09.)

Zur Ankunft in den letzten Jahrzehnten stehen ausreichende Beobachtungsmeldungen zur Verfügung aus den Jahren 1966-1976 und 1984-2018. Median der Erstbeobachtungen aus diesen 46 Jahren ist der 19.04. (05.04.-29.04.). Die Ankunft der gesamten Brutpopulation kann sich aber noch über mindestens 4 Wochen hinziehen (Glutz von Blotzheim & Bauer 1991). Das 20. Individuum kehrte im Mittel am 29.04. (19.04.-09.05.) in das Hamburger Berichtsgebiet zurück. Die Ankunft der ersten Waldlaubsänger verfrühte sich im genannten Zeitraum signifikant um 6,4 Tage, die des 20. Individuums hoch signifikant um 8,8 Tage (Abb. 1). Zwischen den zwei Ankunftsreihen Erstbeobachtung und 20. Individuum besteht eine hochsignifikante Korrelation.     In Berlin ist der Erstbeobachtungsmedian der 16.04. (04.04.-29.04), die Verfrühung betrug (1966-1976,1984-2018)1 lediglich 6,8 Tage (schwach signifikant). Die Ankunftsreihen beider Städte sind hoch signifikant miteinander
korreliert. Im sächsischen Voigtland wurde eine Verfrühung der Erstankunft um 14,1 Tage (1967-2016) festgestellt (Friedel & Ernst, 2017). In Hessen hat sich (2007) der Brutbeginn um 8 Tage verfrüht (Hillig 2009); eine entsprechende Ankunftsverfrühung ist zu vermuten.

Zum Heimzug gibt es keine Beobachtungen; nach Erstfängen in der Beringungsstation „Die Reit“ wurden 1984-1988 zwischen dem 22.4. und 4.6. 10 Individuen gefangen (Dinse 1991). Höchste Individuenzahlen und Maxima der Gesangsaktivität werden aus der 25./26. Pentade (01.05.-10.05.) gemeldet; die Art wird überwiegend akustisch registriert (Abb. 2). Ein zweiter kleinerer Gipfel ist möglicherweise mit nordischen Durchzüglern zu erklären.

1 ohne 2004 und 2009; es gab keine Datenangabe in Berlin


Abb. 1: Waldlaubsänger – Erstbeobachtung und Ankunft 20. Individuum im Raum Hamburg

                (1966-1976, 1984-201ß)


Abb. 2: Waldlaubsänger – Jahreszeitliches Auftreten und Gesangsaktivität

im Raum Hamburg (1948 – 2018)

Brut

Unmittelbar nach der Ankunft werden die Reviere besetzt; nach Mühlenberg (1964) treffen die Weibchen ca. 3 Tage später am Brutplatz ein. Eine extrem schnelle Revierbesetzung wurde 1985 in Schottland dokumentiert (Morton 1986): Ein am 08.05. auf der Isle of Man beringtes Männchen wurde am 09.05. in Schottland (200 Km nördlich) singend im Revier angetroffen. Abends wurde es schon zusammen mit einem Weibchen beim Nestbau beobachtet. Kurz darauf konnte es gefangen und der Ring abgelesen werden. Das Nest war am 13.05. fertig gebaut.

Waldlaubsänger bevorzugen Nadel-Laub-Mischbestände (Buche, Eiche, Fichte bzw. Kiefer mit Laubhölzern gemischt), Deckungsgrad 70-80 %, vor allem Baumholz, seltener Stangen- oder Altholz. Im Berichtsgebiet wird als häufigste Habitatangabe ebenfalls Laubmischwald gemeldet; immerhin 14,5 % stammen aus waldartigen städtischen Grünanlagen, s. Tab 1. Wichtig ist eine schwach entwickelte Strauchschicht bzw. Baumäste müssen bis auf 2,5 m herabreichen, damit der Nestanflug von dort möglich ist. Der Deckungsgrad muss aber kleiner als 40 % sein um den Singflug des Männchens nicht zu behindern. Günstig ist ein beständiges Kleinklima. Das Nest wird gerne in Grasbulten angelegt, oft aber auch in altem Laub. Bevorzugt werden Südhanglagen (z.B der SE-Hang am Schüberg/OD) oder windgeschützte Waldränder (Quelle & Tiedemann 1972, Tiedemann 1970, 1971). Revierkartierer im Berichtsgebiet (Berg, Mulsow) stellten häufig fest, dass im Laubmischwald Stellen mit einzelnen Nadelhölzern bevorzugt werden und umgekehrt.

Revierverhalten, Balz und Nestbau wurden im Berichtsgebiet ab 23.04. gemeldet, die letzte Beobachtung vom 20.07.; Median 107 = 28.05. Daten zum Legebeginn liegen vor vom 13.05. bis 05.06.; Median 22 =22.05. In Niedersachsen wurde im Mittel der 27.05. (n=8) gefunden (Keßler in Zang 2005); frühester Termin im Rheinland war der 04.05. (Glutz von Blotzheim & Bauer 1991). Die mittlere Eigröße betrug n. Dietrich im Berichtsgebiet 15,3 x 12,2 mm; in Mitteleuropa nach Makatsch in Glutz von Blotzheim & Bauer 1991: 16,3 x 12,8 mm.

Gelegegrößen im Raum Hamburg (25 Nestkarten):

2    3    4    5    6    7

1    3    0    10    10    1; im Mittel also 5,1 Eier/Nest.

Dietrich 1928 gibt für Hamburg 6-7 Eier an. Für Mitteleuropa werden 4-8, meist 6 Eier angegeben (Glutz von Blotzheim & Bauer 1991). In NRW fand Mildenberger (1940) für 132 Maigelege ein Mittel von 6,15, für 78 Juni-Vollgelege 5,46 Eier. Niedersachsen meldet 6,o2 (n=63) n. Smith in Zang 2005; Brandenburg 6,1 (n=16) n. Rutschke 1983. In der Regel findet nur eine Jahresbrut statt, bei Gelege- oder Brutverlusten werden aber regelmäßig Ersatzgelege getätigt.

Brütende Waldlaubsänger wurden meistens aus der zweiten Maihälfte gemeldet (24x), seltener aus der ersten Junihälfte (5x). Die früheste Meldung „Eier bebrütet“ erfolgte vom 04.05.1969, Giesensand (H. Vidal), die späteste vom 14.06.2009, Wohldorfer Wald (E. Paulsen). Die Termine für schlüpfende Nestlinge liegen zwischen dem 01.06. und 12.07.; Median 29 = 29.06.

Gemeldete Anzahl der Nestlinge:

0    1    2    3    4    5    6    7

1    0    1    4    0    9    9    1; Mittel: 4,8 Jungvögel/Nest.

Nach Beringungslisten aus dem Hamburger Raum betrug die durchschnittliche Brutgröße 5,4 Nestlinge (n=36); beringt werden Nestlinge im Alter von 6-12 Tagen (Beringer: Alpheis, H., Bosselmann, F., Gruner, D., Hinze, P.,Ruthke, P., Schneider, A., Steppan, W.).

In Niedersachsen wurden 5,8 Jungvögel/Nest ermittelt (Keßler in Zang 2005); in Brandenburg 5,4 (Rutschke 1983). Für Mitteleuropa werden 4,4 Jungvögel/Nest genannt (Glutz von Blotzheim & Bauer 1991). Eiablage, Brut und Nestlingszeit beanspruchen ca. 33 Tage. Nachgelege gibt es bis Anfang Juli. Echte Zweitbruten sind sehr selten (Stresemann 1955).

Flügge Jungvögel wurden im Raum Hamburg vom 25.05. bis 27.07. beobachtet (n=23); Median: 23.06. Nach den vorliegenden Nestkarten war der Bruterfolg mit 93,7 % sehr hoch, wobei es sich überwiegend um Beringungsdaten handelt; große Verluste erfolgen ja meist erst danach unter den flüggen Jungvögeln. Es gab einen Totalverlust durch Prädatoren, zwei tote Jungvögel und ein taubes Ei. Für Mitteleuropa wird eine Ausfliegerate zwischen 59 und 78,5 % angegeben (Glutz von Blotzheim & Bauer 1991). Neben schlechter Witterung sind vor allem Wildschweine, Marder, Igel, Mäuse, Eichhörnchen u.a. für z.T. hohe Verluste verantwortlich. Lokal kann es geringe Verluste durch Kuckucksparasitierung geben; nach Soldat (1981) wurden 1978-1980 29 % von 62 Nestern vom Kuckuck belegt, aber nur 4 Kuckuckseier wurden ausgebrütet. Für Eiablage, Brut und Nestlingzeit rechnet Stresemann (1955) mit 33 Tagen. Nachgelege können bis Anfang Juli erfolgen. Der Aufenthalt im Brutgebiet beträgt ca. 100 Tage.


Wegzug

Waldlaubsänger ziehen ca. 2 Wochen früher weg als der Fitis, der eine Vollmauser durchführt, während Waldlaubsänger nur das Kleingefieder mausern. Nach Gwinner (1969) beginnt die Zugunruhe durchschnittlich im Alter von 60; beim Fitis von 65 und Zilpzalp von 125 Tagen. Die Zerstreuung der Jungvögel setzt Ende Juni/Anfang Juli ein. Die Fangzahlen in der Beringungsstation „Die Reit“ sind so gering, dass sich daraus keine gesicherten Aussagen ableiten lassen. 1974-1983 wurden insgesamt 6 Individuen nach dem 30.07. gefangen (Berthold et al 1991); seit 1995 gingen 9 von 17 vorher ins Netz. Das wäre ein Hinweis für eine mögliche Verfrühung beim Wegzug. Nach Fängen in Serrahn (Mecklenburg-Vorpommern, geographische Breite etwa wie Hamburg) ziehen vermauserte Jungvögel ab 20.07. weg, Altvögel nach dem 10.08. bis Anfang September (Starke & Weber in Klafs & Stübs 1977). Während Fitis und Zilpzalp aus Norddeutschland als SW-Zieher gelten, wandern Waldlaubsänger vorwiegend in SSE-Richtung ab. Nach Stresemann (1955) gelangen Vögel aus Europa alle in einen Zugtrichter, der vom Pyrenäenostrand bis Westgriechenland reicht. Über Italien und das zentrale Mittelmeer gelangen sie nach Nordafrika und die Art ist “ Anfang August einer der häufigsten Vögel in Tunesien“. Die Überwinterungsgebiete liegen in einem Streifen zwischen Äquator und 10 ° Nord von Westafrika (Goldküste) bis zum Ostrand des Kongobeckens. Dort erfolgt eine Vollmauser von Ende Dezember bis März, worauf der Heimzug beginnt.

Das Wegzugmaximum liegt im August, aber Jungvögel aus späten Ersatz- oder Zweitbruten können noch im September beobachtet werden, Einzelvögel ausnahmsweise im Oktober/November. Im Hamburger Raum fällt der Median der Letztbeobachtungen im genannten Zeitraum auf den 23.07. (13.06.-06.11.). Eine Verspätung von 15,6 Tagen über 44 Jahre ist statistisch nicht signifikant (Abb. 3). Median der Letztbeobachtungen in Berlin ist der 30.8. (23.07.-17.09.); die Verspätung beträgt 5,7 Tage.

Der Beobachtungszeitraum in Hamburg von durchschnittlich 98 +/- 28 Tagen (54-148) hat sich in 44 Jahren (schwach signifikant) um 21,9 Tage verlängert. In Berlin ist der mittlere Beobachtungszeitraum von 136 +/-14 Tagen um 12,5 Tage größer geworden (Abb. 4).


Abb. 3: Waldlaubsänger – Letztbeobachtungen im Raum Hamburg


Abb. 4: Waldlaubsänger – Beobachtungszeiträume in Berlin und Hamburg

Literatur:

Bairlein, F. & J. Dierschke, V. Dierschke, V. Salewski, O. Geiter, K. Hüppop, U. Köppen, W. Fiedler (2014): Atlas des Vogelzugs. Aula-Verlag Wiebelsheim. 567

Bertholdt, P., Fliege, G., Heine, G., Querner, U. & R. Schlenker (1991): Wegzug, Rastverhalten, Biometrie und Mauser von Kleinvögeln in Mitteleuropa.- Vogelwarte 36 (Sonderheft): 1-221.

Dinse, V. (1991): Über den Heimzug von Kleinvögeln in Hamburg. Eine Auswertung im Rahmen des Mettnau-Reit-Illmitz-Programms.-Hamburger avifaun. Beitr. 23: 1-125.

Friedel, W. & S. Ernst (2016): 50 Jahre Beobachtung, Dokumentation und Auswertung der Erstankunftstermine heimkehrender Zugvögel im Vogtland – eine Analyse zwischen 1967 und 2016. Mitt. Ver. Sächs. Ornithol., im Druck.

Glutz von Blotzheim, U. N. & K. M. Bauer (1991): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Bd. 12, Teil 3. Aula-verlag, Wiesbaden.

Gwinner, E. (1969): Untersuchungen zur Jahresperiodik von Laubsängern. J. Orn. 110: 1-21.

Hillig, F. (2009): Der Bestandsrückgang des Waldlaubsängers. Falke 56: 60-63.

Keßler, A. (1963): Beobachtungen an einer Waldlaubsängerpopulation (Phylloscopus sibilatrix) im Bloher „Wold“ unter besonderer Berücksichtigung ökologischer und ethologischer Verhältnisse. Pädagog. Hochschule Oldenburg.

In: Zang, H., H. Heckenroth & P. Südbeck (2005): Die Vögel Niedersachsens, Drosseln, Grasmücken, Fliegenschnäpper. Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachs. B, H 2.9.

Makatsch, W. (1976): Die Eier der Vögel Europas. Neumann Verlag.

Mildenberger (1940): Beobachtungen über Fitis-, Weiden- und Waldlaubsänger im Rheinland. J. Orn. 88: 537-549.

Morton, R. (1986): Rapid territory establishment by a Wood Warbler. Ringing & Migration 7: 56.

Mühlenberg, M. (1964): Brutzeitbeobachtungen am Waldlaubsänger. Vogelwelt 85: 174-182.

Otto, W. (Artbearbeiter) in Rutschke, E. (1983): Die Vogelwelt Brandenburgs, Jena 1983

Quelle, M. & G. Tiedemann (1972): Strukturanalyse von Waldlaubsängerrevieren im Raum Bielefeld. Abh. Landesmus. Naturkde Münster Westfalen 34: 95-102.

Seitz. J., K. Dallmann und T. Kuppel (2004): Die Vögel Bremens und der angrenzenden Flußniederungen. 416 S.

Smith, A. H. V. (1958): Excess of male Wood Warblers. Bird Study 5: 113.

In: Zang, H., H. Heckenroth & P. Südbeck (2005): Die Vögel Niedersachsens, Drosseln, Grasmücken, Fliegenschnäpper. Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachs. B, H 2.9.

Starke, W. & H. Weber in Klafs, G. & J. Stübs (1977): Die Vogelwelt Mecklenburgs. Fischer Jena.

Stresemann, E. (1955): Die Wanderungen des Waldlaubsängers (Phylloscopus sibilatrix). J. Orn. 96: 153-167.

Tiedemann, G. (1970): Waldlaubsänger. J. Orn. 111: 277.

Tiedemann, G. (1971): Zur Ökologie und Siedlungsdichte des Waldlaubsängers (Phylloscopus sibilatrix). Vogelwelt 92: 8-17.

Zang, H., H. Heckenroth & P. Südbeck (2005): Die Vögel Niedersachsens, Drosseln, Grasmücken, Fliegenschnäpper. Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachs. B, H 2.9.

Zink, G. (1973): Der Zug europäischer Singvögel. Vogelwarte Radolfzell Bd1, 1973.

                                                                             (Hamburg im November 2020)

Rauchschwalbe (Hirundo rustica) – Jahresrhythmus

Datengrundlage: Beobachtungen der Mitglieder des Arbeitskreises Vogelschutzwarte Hamburg seit 1948, Meldungen im online-Portal ornitho.de seit 2011 und Nestkarten der ehemaligen Beringer H. Alpheis (2), D. Flügge (9), K. Gärtner (9), D. Gruner (5 () und P. Ruthke (14) sowie der Mitarbeiter S. Heer (10), C. Mühlenfeld (1) und W. von Hahn (4). Statistische Berechnungen erfolgten mit dem „R“-Programm, Version 2.15.2 (2012).

Heimzug

Rauchschwalben gehören zu den tagaktiven Langstreckenziehern; nach dem Wegzug in Richtung SSW und Überwinterung südlich der Sahara bis Südafrika kehren sie aus mehr südlicher Richtung nach Mitteleuropa zurück. Im Frühjahr findet also auch bei dieser Art ein Schleifenzug, entgegen dem Uhrzeigersinn, statt (Bairlein et al. 2014). In letzter Zeit finden Überwinterungen anscheinend auch mehr in Südspanien statt (Pimm 1970). Der Heimzug verläuft unauffälliger als der Wegzug und beginnt Ende März, s. Abb. 1. Maximum und Durchzugsmedian liegen in der 25. Pentade (01.-05.05.); der Durchzug vermutlich nordeuropäischer Populationen hält an bis gegen Ende Mai. Maximal wurden 300 Ind. am 29.04.2004, Öjendorfer See (Schmid) beobachtet. Hauptzugrichtungen waren im Frühjahr Ost (57,6 %), Nordost (25,5 %) und Nord (16,9 %). Die Ankunft im Berichtsgebiet erfolgt je nach Witterung Ende März/Anfang April bis Ende April. Die bisher früheste Erstbeobachtung (nach Daten des Arbeitskreises Vogelschutzwarte Hamburg) wurde am 08.03.2009 von der Hetlinger Schanze/PI (S. Hinrichs) gemeldet. In der Regel erfolgt die Erstankunft nach Kältewintern in den ersten Apriltagen, nach Normalwintern vermehrt in der zweiten Märzhälfte (Mulsow & Schlorf 2009). Erstankömmlinge sind meistens Männchen (Muff 1977).

Angaben zur Ankunft aus der älteren Literatur:

In Schleswig-Holstein nach Rohweder (1875) „zweite Hälfte April“; nach Beckmann (1964) „Ankunft Mitte April“.

In Niedersachsen „erscheinen die ersten ab Ende März, im Mittel
zwischen 29. März und 21. April“ (Zang in Zang & Heckenroth, 2001).

Raum Hamburg:

Zeitraum    Mittelwert/Median     Spanne             Autor

1876, 1881-1884    15.04./14.04.    09.04.-20.04.    Böckmann in Krohn, 1924

aus 29 Jahren                      21.04.    02.04. – ?(1916)    Dietrich, 1928

1920-1936               14.04./12.04.    02.04.-24.04.    Hennings, 1937

1948-1957              04.04./04.04.    28.03.-13.04.    Bruns, 1961

Zur Ankunft in neuerer Zeit stehen ausreichende Beobachtungsmeldungen zur Verfügung aus den Jahren 1960-1976 und 1984-2016. Median der Erstbeobachtungen aus diesen 50 Jahren ist der 29.03. (08.03.-13.04.). Das 20. Individuum kehrte im Mittel am 09.04. (27.03.-04.05.) in das Hamburger Berichtsgebiet zurück. Im genannten Zeitraum verfrühte sich nach der Regressionsanalyse die Ankunft der ersten Schwalben hochsignifikant um 11
Tage, die des 20. Individuums sogar um 18 Tage, s. Abb. 2. Zwischen den beiden Ankunftsreihen besteht eine hochsignifikante Korrelation (Spearman-Rangkorrelation). Im sächsischen Vogtland wurde eine Verfrühung der Erstankunft um 11,8 Tage (1967 – 2016) festgestellt (Friedel, W. & S. Ernst 2017, im Druck). Die mittlere Erstankunft war dort in 50 Jahren der 02.04. (18.03.-15.04.).

Abb. 1: Rauchschwalbe – Heimzugbeobachtungen im Raum Hamburg (1948-2016)

Abb. 2: Rauchschwalbe – Erstbeobachtung und Ankunft des 20. Individuums

Ankunftsdaten für verschiedene Zeiträume:

                       

                         Erstbeobachtung    Zweitbeobachtung    Ankunft 20. Indiv.

Zeitraum     Median/Spanne       Median/Spanne              Median/Spanne

1. 1960-1976;

1984-1991    02.04./15.03.-13.04.    04.04./15.03.-18.04.    16.04./02.04.-04.05.

2. 1992-2016    26.03./08.03.-07.04.    27.03./13.03.- 07.04.    04.04./27.03.-18.04.

3)    1960-1976;

1984-2016    29.03./08.03.-13.04.    31.03./13.03.-13.04.    09.04./27.03.-04.05.

Verfrühungen (n=50):

Erstbeobachtung:         -0,2191*** Tage/Jahr (R²=0,24; p<0,001) =    11 Tage

Zweitbeobachtung:    -0,23679*** Tage/Jahr (R²=0,29; p<0,001) =    11,8 Tage

20. Individuum:            -0,35904*** Tage/Jahr (R²=0,58; p<0,001) =    18 Tage

In Berlin betrug die Verfrühung lediglich 9,4 Tage (1965-2016), nach Daten der Berliner ornithologischen Arbeitsgemeinschaft; Median der Erstbeobachtung: 02.04. (19.03.-23.04.).

Die Ankunft der Brutpopulation ist Ende April abgeschlossen; zusammen mit Durchzüglern ergibt sich hier das Maximum der Individuenzahl im Frühjahr, Abb. 3. Der zweite Gipfel Mitte September wird durch die hohen Zahlen der Herbst-Durchzügler bestimmt.

Abb. 3: Rauchschwalbe – Jahreszeitliches Auftreten im Raum Hamburg

Abb. 4: Rauchschwalbe – Gesangsaktivität im Raum Hamburg (1949 – 2016)

Brut

Revier: Gesangsaktivität und Revierverhalten erreichen ihren Höhepunkt in der ersten Maihälfte (Abb. 4). Die früheste Gesangsbeobachtung wurde am 10.04.1951, Volksdorfer Wald (G. Volkmann) gemeldet, die späteste am 23.09.1960, Neßsand (G. Japp).

Nest: Erste Nestbaumeldungen gibt es ab 13.04.1967, Altengamme (G. Daum); die beiden Maxima liegen in der ersten und der dritten Maidekade (Abb. 5); die letzte Meldung: 17.07.2011, Duvenstedter Brook (K. Wesolowski). Der Median fällt in die 28. Pentade (16.05.-20.05.). Durch Veränderungen in der Viehhaltung (geschlossene Großställe) entfielen in den letzten Jahren viele Nistmöglichkeiten für Rauchschwalben; trotzdem werden die meisten Bruten immer noch in Viehställen in dörflichen Siedlungen und Einzelhöfen angetroffen (Tab. 1). Ehemalige Brutplätze im Stadtinneren Hamburgs sind inzwischen völlig geräumt. Nur in der Gartenstadt und am Stadtrand, speziell auf Pferdehöfen, gibt es noch Restvorkommen. Verbreitungsschwerpunkt ist weiterhin das Elbtal; Grünland in Gewässernähe mit Viehbesatz ist das Optimalhabitat (Henderson et al. (2007). Vereinzelt werden aber auch Gebäude im Industrie- bzw. Verkehrsgelände besiedelt. Zu ungewöhnlichen Brutplätzen s. Mulsow & Schlorf, 2009. Rauchschwalben zeigen eine ausgeprägte Brutplatztreue; nach Radermacher (1970) blieb ein Paar seinem Nestplatz 6 Jahre treu.

Gelege: Für Meldungen brütender Rauchschwalben ergibt sich ein erster Gipfel Mitte Mai (11.05.-15.05.) hauptsächlich von älteren Individuen, die in der Regel frühzeitig im Brutgebiet ankommen. Ein zweites, höheres Maximum wird vom 10.-24.06. erreicht, vermutlich durch Ersatzgelege, Erstbrüter und jüngere Individuen, die später angekommen sind. Median des Legebeginns der Erstbruten ist M 26 = 28.05. (03.05.-30.06.) nach vorliegenden Nestkarten. Danach wurden Vollgelege ermittelt vom 08.05.-03.07. mit dem Median am 01.06. (n=26). Die Zeitspanne zwischen Ankunft und Legebeginn kann bis 5 Wochen betragen, verkürzt sich aber deutlich bei spät eintreffenden Individuen. Nach den Daten des Arbeitskreises wurden Nester mit Eiern bis in den August, ausnahmsweise im September, gefunden; spätestes Datum: 06.09.1954, Binnenalster (Lauer). Die Gelegegröße betrug durchschnittlich 4,7 Eier, 2×3, 14×4, 25×5, 3×6 und 1×7 Eier (n=45). Der Anteil tauber Eier betrug 2,4 %. Bei größeren Stichproben, nach Brombach (2004) waren es 4,9% (n=5.763). Bezzel (1993) meldet 4,6 Eier pro Erstbrut und 4,4 Eier pro Zweitbrut. Brombach (2004) gibt 4,5 bzw 4,1 Eier an, Drittbrut 4,0. Gelege mit 8 Eiern sind äußerst selten. Bei einem 7er-Gelege (S. Heer, 1988) in einer Garage in der Gartenstadt schlüpften alle 7 Jungvögel und wurden von drei Altvögeln gefüttert, dabei vermutlich zwei Weibchen. Die optimale Gelegegröße ist nach Brombach das 5er-Gelege. Die 4er-Gelege hatten zwar eine geringere Nestlingsmortalität, aber 5er-Gelege erbrachten die meisten geschlechtsreifen Nachkommen als Ergebnis von Schlupferfolg, Nestlingsmortalität und Wiederfunden nach einem Jahr.- Durchschnittliche Eigröße: 19,7×13,7 (Dietrich, 1928); 19,7×13,3 (Groebbels & Möbert (1929); 216 westfälische 19,6×13,7 (Fellenberg in Glutz von Blotzheim & Bauer, 1985). Bei allein brütenden Paaren sind zwei Bruten wohl die Regel; Drittbruten werden sehr selten gemeldet (Radermacher 1970).

Nestlinge: Nester mit nicht flüggen Jungvögeln werden ab Anfang Mai beobachtet; frühestes Datum 08.05.2006, Neuengamme (Mühlenfeld). Der erste Gipfel (Abb. 5) der Meldungen wird vom 10. – 14.06. wohl durch die Erstbruten überwiegend mehrjähriger Schwalben erreicht, da diese in der Regel früh im Brutgebiet eintreffen. Zweitbruten, Bruten der Einjährigen und Ersatzbruten bilden dann den zweiten Gipfel (20.-24.07.); der Median liegt in der 40. Pentade (15.-19.07.). Die späteste Meldung eines Nestes mit nicht flüggen Jungvögeln erfolgte am 23.09.1969, Hummelsbüttel (Ihssen). Nach Nestkarten betrug die durchschnittliche Nestlingszahl M 43 = 4,2 Jungvögel/Brut (3×0, 1×1, 1×2, 3×3, 12×4, 20×5, 2×6, 1×7); Schlupfmedian nach Nestkarten war M 26 = 14.6. (23.05.-07.07.).

Flügge Jungvögel: Frühestens Anfang Juni sind die ersten Rauchschwalben flügge; ein erster kleiner Gipfel zeigt sich in der dritten Monatsdekade (Abb. 5). Die beiden, mit „S“ markierten, Gipfel in der Abb. beruhen auf Beringungen am Schlafplatz, also mit festgestelltem Alter. Naturgemäß fallen sie in die Hauptdurchzugzeit Mitte bis Ende September (Abb. 6). Die kleineren Gipfel in der 35. und 45. Pentade könnten mit den Jungvögeln aus Erst- und Zweitbruten sowie Nachgelegen erklärt werden. Die Überlebensrate bei Rauchschwalben wird nach Robinson et al (2008) und Turner (2009) vor allem durch die Niederschläge in den afrikanischen Überwinterungsgebieten beeinflusst. Der Bruterfolg ist abhängig von der Witterung zur Brutzeit ; die Bestandseinbrüche der letzten Jahre werden auch im Zusammenhang mit der Intensivierung der Landwirtschaft gesehen (Loske, 2008).

Abb. 5: Rauchschwalbe – Brutaktivitäten im Raum Hamburg

Abb. 6: Rauchschwalbe – Meldungen flügger Jungvögel im Raum Hamburg (1948-2016)             S = Beringungen diesjähriger Rauchschwalben am Schlafplatz

Wegzug

Der Wegzug erfolgt von Juli bis Oktober in SSW Richtung; Ringfunde von Nestlingen, die im Berichtsgebiet beringt wurden: Italien1x, Griechenland 1x; außereuropäische Ringfunde mit Bezug zum Berichtsgebiet: Algerien 3x, Kongo 1x, Südafrika 1x, Tunesien 1x; Europa: Belgien 1x, Dänemark 2x, Frankreich 8x, Italien 4x, Spanien 1x, Schweiz 2x. Der nestjung in Belgien beringte Vogel wurde nach 7 Jahren tot in Bargfeld/OD gefunden. Einzelne Nachzügler werden bis Ende November gemeldet; die späteste Letztbeobachtung erfolgte am 27.11.2000, Hahnöfer Sand/STD (A. Mitschke). Die höchsten Wegzugzahlen werden in der zweiten Septemberhälfte erreicht. Ein Tagesmaximum wurde am 15.09.2001 mit 3.243 Ind. am Yachthafen Wedel/PI (Hartmann) gezählt. Während das Maximum des Herbstdurchzugs (Zufallsdaten) früher in die 53. Pentade (18.-22.09.) fiel, tritt es heute in der 54. Pentade (23.-27.09.) auf (Abb. 7). Auch die meisten Jahresmaxima der systematischen Zugplanbeobachtungen in Wedel/PI fallen in die 53./54. Pentade (Mulsow & Schlorf 2009). Als Hauptzugrichtungen werden S und SE angegeben. Während der Wegzugzeit werden Schilfbestände (meist im Elbtal) als Schlafplätze aufgesucht. An Maximalzahlen wurden gemeldet:

12.08.2004    20.000 Ind.    Heuckenlock    (Zours)

12.09.2009    20.000 Ind.    Rhee            (Rupnow)

20.08.1975    10.000 Ind.    Pinnaumündung    (OAG Elmshorn)

18.08.2005    10.000 Ind.     Heuckenlock        (Rupnow)

17.08.1994     8.000     Ind.    Georgswerder    (Rupnow)

23.08.2011     8.000 Ind.    Wedeler Marsch/PI    (Netzler)

Andere Schlafplätze mit kleineren Anzahlen (30-250 Ind.) waren Weidendickung, halboffene Garage und Maisfelder (Mulsow & Schlorf 2009).

Die letzten Rauchschwalben werden im Berichtsgebiet gegen Ende Oktober beobachtet; vereinzelte Nachzügler manchmal noch im November. Der Median der Letztbeobachtungen im Zeitraum 1960-1976 und 1984-2016 fällt auf den 28.10. (22.09.-03.12.). Eine Verspätung von 7,5 Tagen über die 50 Jahre ist statistisch nicht signifikant. Zwischen den Datenreihen der Letztbeobachtungen und der Ankunft des 20. Individuums gibt es eine schwach signifikante negative Korrelation (r= -0,34*, p=0,02). Infolge der genannten Verfrühungen und Verspätungen ergibt sich in Hamburg eine Verlängerung des Beobachtungszeitraumes um 14,9 Tage auf durchschnittlich 216 Tage (173-253).

Abb. 7: Wegzug der Rauchschwalbe im Raum Hamburg (1948-2016)

Literatur:

Bairlein, F. & J. Dierschke, V. Dierschke, V. Salewski, O. Geiter, K. Hüppop, U. Köppen, W. Fiedler (2014): Atlas des Vogelzugs. Aula-Verlag Wiebelsheim. 567 S.

Bezzel, E. (1993): Kompendium der Vögel Mitteleuropas. Aula-Verlag. 766 S.

Brombach, H. (2004) Die Rauchschwalbe. Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 649. 103 S.

Bruns, H. (1961): ): Erstankunft und Sangesbeginn der Vögel in Hamburg 1948-1957. Orn. Mitt. 4: 1-16.

Dietrich, F.. (1928): Hamburgs Vogelwelt. Otto Meißners Verlag, Hamburg, 398 S.

Friedel, W. & S. Ernst (2017 im Druck): 50 Jahre Beobachtung, Dokumentation und Auswertung der Erstankunftstermine heimkehrender Zugvögel im Vogtland – eine Analyse zwischen 1967 und 2016. Mitt. Sächs. Ornithol.

Glutz von Blotzheim, Urs N. & Kurt M. BAUER (1985): Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Band 10, Teil 1. Aula-Verlag, 507 S.

Groebbels, F. & F. Möbert (1929): Beiträge zur Fortpflanzungsbiologie der Vögel der Umgebung Hamburgs. Verh. Ornith. Ges. Bay.XVIII, H. 3/4: 231-281.

Henderson, I., C. Holt & J. Vickery (2007): National and regional patterns of habitat association with foraging Barn Swallows in the UK. Bird Study 54: 371-377.

Hennings, H. (1937): Der Vogelzug im Stromspaltungsgebiet der Elbe und seine örtlichen Erscheinungen in Beziehung zur Wetterlage. Abh. u. Verhandlg. Naturw. Verein Hamburg NF Bd. 1: 113-194.

Krohn, H. (1924): Die Vogelwelt Schleswig-Holsteins. Sonnenschein-Verlag, 494 S.

Loske, K.-H. (2008): Der Niedergang der Rauchschwalbe (Hirundo rustica) in den westfälischen Hellwegbörden 1977-2007. Vogelwelt 129: 57-71.

Muff, J. (1977): Treffen im Frühling zuerst die Männchen der Rauchschwalbe ein? Orn. Beob. 74: 205.

Mulsow, R. & D. Schlorf (2009): Die Rauchschwalbe (Hirundo rustica) im Raum Hamburg. Hamburger avifaun. Beitr. 36: 101-120.

Pimm, S. L. (1970): Swallows in wing moult in Southern Spain. Bird Study 17: 49-50.

Radermacher, W. (1970): Langjährige Beobachtungen an der Rauchschwalbe. Charadrius 6: 7-23.

Robinson, R. A., Balmer, D. E. & J. H. Marchant (2008): Survival rates of hirudines in relation to British and African rainfall. Ringing & Migration 24: 1-6.

Rohweder, J. (1875, Nachdruck 2005): Die Vögel Schleswig-Holsteins. Husum.68 S.

Turner, A. (2009): Climate change: a Swallow’s eye view. Brit. Birds 102: 3-16.

Zang, H. & H. Heckenroth (2000): Die Vögel Niedersachsens, Bartmeisen bis Würger. Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachs. B, H.2.8.

Phänologie-AG (Hans-Hermann Geißler, Ronald Mulsow – Hamburg, im Juli 2018)

Abb. 8: Rauchschwalbe, Männchen; Wittmoor, 12.08.2017 (Foto: R. Mulsow)

 

Neuntöter (Lanius collurio) – Jahresrhythmus

Datengrundlage: Beobachtungen der Mitglieder des Arbeitskreises Vogelschutzwarte Hamburg seit 1949, Meldungen im online-Portal ornitho.de seit 2011, Nestkarten der ehemaligen Beringer D. Gruner (1), P. Hinze (66) und P. Ruthke (6). Statistische Berechnungen erfolgten mit dem „R“-Programm, Version 2.15.2 (2012).

Heimzug

Neuntöter gehören zu den wenigen Langstreckenziehern unter den Singvögeln, die über das östliche Mittelmeer ihre Winterquartiere in Ost- und Südafrika erreichen; selbst die westlichsten Populationen nehmen diese Route (Ringfunde von Nestlingen, die bei Bad Oldesloe beringt wurden: Italien 1x, Griechenland 1x, Ägypten 1x). Diese Arten (z. B. auch Klappergrasmücke und Sumpfrohrsänger) kehren daher relativ spät in ihre Brutgebiete in Mitteleuropa zurück. Für Neuntöter ist zudem ein Schleifenzug, entgegen dem Uhrzeigersinn, über die arabische Halbinsel nachgewiesen (Bairlein et al. 2014).

Die Ankunft im Berichtsgebiet erfolgt je nach Witterung Ende April/Anfang Mai; gegen Ende Mai ist in der Regel die gesamte Brutpopulation eingetroffen. Die bisher früheste Erstbeobachtung (nach Daten des Arbeitskreises Vogelschutzwarte Hamburg) wurde am 17.04.1995, Mühlensand (U. Rahr) nach einem Mildwinter gemeldet.

Angaben zur Ankunft in der älteren Literatur: In Schleswig – Holstein nach Rohweder (1875) „anwesend von Anfang Mai bis Ende August“. In Niedersachsen kommt die Art in der ersten Maihälfte an (Zang in Zang et al. 1998); in östlichen Landesteilen 05. – 07.05., in westlichen 13. – 15.05. Ankunft in Hamburg (Bruns 1961) für die Jahre 1949 – 1957: 11.05.; Spanne: 14.04. – 23.05.

Aus neuerer Zeit stehen für eine Auswertung ausreichende Beobachtungsmeldungen zur Verfügung für die Jahre 1966 – 1976 und 1987 – 2016. Der Median für die Erstbeobachtungen in diesen 41 Jahren ist der 02.05. (17.04. – 16.05.). Das 20. Individuum wird dagegen im Mittel erst am 20.05. (06.05.-17.06.) im Raum Hamburg gemeldet. Im genannten Zeitraum verfrühte sich die Ankunft der Erstbeobachtungen nach der Regressionsanalyse hoch signifikant (p < 0,001) um 9 Tage, die des 20. Individuums sogar um 20 Tage. Damit ist erwiesen, dass die Verfrühungen nicht etwa nur die ersten Vögel betreffen, sondern deutlich noch stärker das Gros der Population, s. Abb.1. Die Korrelationen zwischen den Ankunftsreihen sind hoch signifikant. Die Erstbeobachtungsdaten zeigen eine signifikante Korrelation (Spearman-Rangkorrelation) mit den April-Mitteltemperaturen von Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt (r = 0,50**). Dieses Ergebnis entspricht der Zugroute dieses Südostziehers. Im sächsischen Vogtland wurde eine Verfrühung der Erstankunft um 11,2 Tage (1967 – 2016) festgestellt (Friedel, W. & S. Ernst 2017 im Druck). Die mittlere Erstankunft war dort in 50 Jahren der 5.5. (13.04.-18.05.). In Berlin betrug die Verfrühung lediglich 6,6 Tage (1965-2016), nach Daten der Berliner ornithologischen Arbeitsgemeinschaft); Median der Erstbeobachtung: 03.05. (25.04.-15.05.). Mehrere Autoren betonen die Abhängigkeit der Erstankunft von der mittleren Apriltemperatur (Ernst 2013, Münster 1958, Stresemann 1944, Tauchnitz 1968). Die Hamburger Ankunftsdaten zeigen eine hochsignifikante Korrelation mit den April-Mitteltemperaturen von Sachsen (r=0,50***; Spearman-Korrelation); signifikant sind ebenso die Werte für Thüringen (r=0,50**) und Sachsen-Anhalt (r=0,49**). Dieses Ergebnis passt gut zur Zugroute dieses Südostziehers.

Abb. 1: Neuntöter – Erstbeobachtungen und Ankunft des 20. Individuums im Raum Hamburg / 121 = 1. Mai

Ankunftsdaten für verschiedene Zeiträume:

    Erstbeobachtung    Zweitbeobachtung    Ankunft 20. Indiv.

Zeitraum    Median/Spanne    Median/Spanne    Median/Spanne

1. 1966-1976;
1987-1995    06.05./17.04.-16.05.    20.05./30.04.-24.05.    27.05./16.05.-17.06.

2. 1996-2016  01.05./24.04.-11.05.    03.05./26.04.- 12.05.    13.05./06.05.-21.05.

3. 1966-1976;
1987-2014       02.05./17.04.-16.05.    05.05./26.04.-24.05.    20.05./06.05.-17.06.

Verfrühungen (n=41):

Erstbeobachtung:       0,21*** Tage/Jahr (R²=0,28; p<0,001) =    8,8 Tage

Zweitbeobachtung:    0,26*** Tage/Jahr (R²=0,42; p<0,001) =    10,8 Tage

20. Individuum:             0,49*** Tage/Jahr (R²=0,62; p<0,001) =    20,2 Tage

Der Ankunftsort lag in den letzten 20 Jahren 11mal im Ost-, 8mal im Süd- und 1mal im Nordwestteil des Berichtsgebietes, was bei einem „SO-Zieher“ zu erwarten ist. Vom Frühjahrszug wurden nur wenige Beobachtungen dieses Nachtziehers gemeldet:

1 Ind.    09.05. Escheburger Moorwiesen/RZ, Zug nach O (Nehlsen 1982)

5 Ind.    16.05. Escheburger Moorwiesen/RZ, Zug nach O (Nehlsen 1981)

1 Ind.    18.05. Neuer Hetlinger Koog /PI (Hahn 1997)

1 Ind.    22.05. Ohmoor (Bruster 1996)

1 Ind.    28.05. Süderelbemoore, Zug nach N (Nehlsen 1983)

1 Ind.    29.05. Junkernfeldsee/WL, Zug nach N (Sannow 1994)

In der Regel kommen die Männchen 1 – 2 Tage vor oder zusammen mit den Weibchen an (Jakober & Stauber 1983). Im Raum Hamburg war es 24mal ein Männchen, 5mal beide, 1mal ein Weibchen, 14mal unbekannt (n=44).
Zwei Gebiete wurden so häufig besucht, dass die geschlechtsspezifische Zeitverschiebung bestätigt werden konnte: Am 30.04. wurden zwei Männchen und am 02.05. zwei Paare im Duvenstedter Brook (Hargens, 1989) sowie in Altengamme am 01.05. das Männchen und am 04.05. das Weibchen (Lade, 1993) beobachtet. Nach Untersuchungen an einer buntberingten Population in Süddeutschland kommen spät wegziehende Individuen im Frühjahr auch später an (Jakober & Stauber 1983). Die Brutortstreue soll bei Männchen etwas grösser sein, ist aber insgesamt relativ niedrig (Jakober & Stauber 1989, Simek 2001).

Der Einzug der Brutpopulation ist gegen Ende Mai abgeschlossen; aus der 30. Pentade (26.05.-30.05.) wird die höchste Individuenzahl des Jahres gemeldet (wohl inklusive nordischer Durchzügler); der zweite Gipfel Anfang August wird vermutlich durch die ausgeflogenen Jungvögel bestimmt, s. Abb. 2 und Abb. 6.

Abb. 2: Neuntöter – Jahreszeitliches Auftreten im Raum Hamburg (1949 – 2016)

Abb. 3: Neuntöter: Gesangsaktivität (1949-2016; n=138, Median: 29. Pentade)

Brut

Revier: Direkt nach der Ankunft im Brutgebiet beginnen die Neuntöter mit dem Revierverhalten, also Gesang, Revierkämpfe oder Nestbau. Im Berichtsgebiet wurde Gesangsaktivität ab dem 17.04. (Rahr 1995) gemeldet; das Maximum fällt in die 29. Pentade (21.-25.05.)), es endet gegen Anfang August, s. Abb. 3. Ein sehr später „Herbstgesang“ wurde am 21.09. (Grams 1975) registriert.

Nest: Früheste Nestbau – Meldungen gibt es aus der ersten Maidekade: 08.05.2006, Schwarze Kate-Süd/OD (Berg). Das Maximum wird Ende Mai/Anfang Juni erreicht; die letzte Meldung: 04.07.1973, Schlappenmoor/SE (Dietrich), s. Abb. 5. Neuntöter pflegen Beutetiere, die sie nicht gleich verzehren, auf Dornen aufzuspießen. Bevorzugte Neststandorte sind daher dorn- oder stacheltragende Sträucher (im Raum Hamburg ca. 67 % aller Nester) insbesondere Weißdorn, Schlehe und Brombeere, vereinzelt auch Bäume, s. Tab. 1. Besonders beliebt sind Einzelbüsche oder Feldhecken (Knicks), gerne an Böschungen oder Gräben in halboffener Weidelandschaft mit extensiver Nutzung. Der Gehölzdeckungsgrad sollte höchstens 10-15 % betragen (Jakober $ Stauber 1981, Schuler 1982, Schönfeld 1986, Brandl et al. 1986, Mann 1987, Kowalski 1995, Wollscheid 1995, Vizslan & Pingitzer 2000, Vanhinsberg & Evans 2002, Tryjanowsli et al. 2004, Beiche & Luge 2006, Brambilla et al. 2007). Freistehende Hecken oder Einzelbüsche sind effizienter als Jagdreviere am Waldrand. Die Nesthöhe steht im Zusammenhang mit der Vegetationshöhe. Die Auswertung von Nestkarten ergab M61 = 95,4 cm (0 – 320 cm); darunter waren zwei Bodenbruten. Vegetationshöhe: M53 = 311 cm (70 – 1.200 cm). Der Nestbau beansprucht bei günstiger Witterung 4 – 6 Tage, sodass ca. 8 Tage nach der Ankunft, erfolgreiche Verpaarung vorausgesetzt, das erste Ei gelegt wird.


Abb. 4: Neuntöter: Erstbruten – Vollgelege und Gelegegröße (n=30/155, Median: 32. Pentade)

Gelege: Die meisten Vollgelege wurden Ende Mai registriert, s. Abb. 4. In Sachsen-Anhalt lagen die frühesten Termine für Legebeginn zwischen dem 10. Und 20.5. gefunden; ca. 50 % Ende Mai; der rest Anfang bis Mitte Juni (Stein 1972). Die Gelegegröße variiert von 2 – 7, M30 = 5,16 Eier/Nest bei Erstbruten im Berichtsgebiet, bei Ersatzgelegen wurden M8 = 4,6 Eier/Nest gefunden. Dies entspricht weitestgehend den Angaben in der Literatur (Schreurs 1971,Ullrich 1971, Poltz 1975, Luder 1986, Kuzniak 1991, Glutz von Blotzheim 1993). Mittlere Eigröße im Hamburger Raum M170 = 22,08×16,75 mm nach Moebert in Glutz von Blotzheim 1993 (M4 = 22,75×17,25 nach Dietrich 1928). Im Berichtsgebiet war der Legebeginnmedian nach Nestkarten M39 = 07.06. (18.05.-25.06.), zurückgerechnet auf der Basis angegebener Eizahlen bzw. Alter der Nestlinge, in Süddeutschland M24 = 14.05. (06.05.-27.05.) nach Jakober & Stauber (1983). Brütende Neuntöter im Hamburger Raum wurden ab 07.05. gemeldet, Tangstedter Forst (Hasse 1959), mit einem Höhepunkt Anfang Juni (Erstbruten) und einem Nachgelegegipfel in der zweiten Julihälfte, s. Abb. 5. Die Meldungen von späten Nachbruten enden mit dem 28.07., Wakendorfer Moor/SE (Carstens 1979). Die Bebrütung beginnt nach dem vorletzten Ei und dauert 14 – 16 (18) Tage, Männchen und Weibchen brüten. Ei- bzw. Nestverluste können nach den Angaben der Beringer (u. a. Nestkarten von Hinze) bis über 40 % betragen und beruhen vor allem auf Prädation, Witterung und menschliche Einflüsse; ähnliche Ursachen werden in der Literatur bestätigt (Jakober & Stauber 1987, Kuzniak 1991, Knysh 1994, Beiche & Luge 2006). Einzelbüsche werden intensiv von Krähenvögeln durchsucht und Greifvögel erbeuten Altvögel.

Nestlinge: Der berechnete Schlupftag lag für die meisten Jungvögel aus Erstbruten in der 33. Pentade (10.06.-14.06.) mit M28 = 4,75 Jungvögel/Nest nach aus Nestkarten berechneten Daten vom 11.06.-03.07., (2×2, 3×3, 7×4, 7×5, 7×6, 2×7 Jungvögel/Nest). Bei den Nachgelegen (05.07.-05.08.) schlüpften die meisten Nestlinge in der 38. Pentade (05.07.-09.07.).

Die erste Meldung von einem Nest mit nicht flüggen Jungvögeln stammt vom 12.05. Hahnöfer Sand/STD (Rahr 1994). Maxima der Erstbruten werden in der 35. bzw. 37. Pentade erreicht. Es folgen noch zwei Gipfel (20.07.-24.07.) und (09.-13.08.), die sich wohl aus den Pulli der Ersatz- und Zweitbruten ergeben (Abb. 5); die letzte Meldung von einem Nest mit Jungen stammt vom 28.08. Glasmoor/SE (Otto 2008).

Während der Nestlingszeit von 11 – 20 Tagen, je nach Witterung, erfolgt die Beringung im Alter von 7 – 11 Tagen. Hinze beringte die meisten Nestlinge in der 35. Pentade (20.06.-24.06.) sowohl im Berichtsgebiet als auch in Schleswig-Holstein 1955-1961 und 1979-1994; er beringte insgesamt 1.831 Individuen.

Flügge Jungvögel: Die meisten flüggen Jungvögel wurden Ende Juli/Anfang August im Berichtsgebiet beobachtet, s. Abb. 6. Die erste Familie mit flüggen Jungvögeln wurde am 07.06. in den Kirchwerder Wiesen (Heer 2016) gesehen; einen außergewöhnlich späten diesjährigen Jungvogel meldete Stein am 07.10.1971 aus Neu-Wulmstorf. Nach Abzug der Verluste nach dem Ausfliegen überleben nach Jakober & Stauber (1980) ca. 2,7 Jungvögel/Paar.

Abb. 5: Neuntöter – Brutaktivitäten im Raum Hamburg

Wegzug

Der Wegzug des Neuntöters aus dem Hamburger Raum beginnt Anfang August und dauert bis Ende September. Gewichtszunahme und Zugunruhe beginnen in Rossitten nach Dolnik (1975) um den 15. August. Gwinner & Biebach (1977) zogen südfinnische und südfranzösische Neuntöter in einem 12-Stunden-Kunsttag auf; bei beiden begann die Zugunruhe Anfang August. Die südfinnischen waren jedoch länger fett. Die früheste Zugmeldung eines vorjährigen Neuntöters stammt vom 12.08. aus dem Süderelbemoor (Nehlsen 1979), die letzte vom 20.10. (Wollin 1963). Ausnahmedaten wie der 20.10.1963 werden von Baum (1969) und Münster (1958) so gedeutet, dass sich der Abzug der Jungvögel bei verspäteten Zweitbruten oder Ersatzgelegen bis in den Oktober verzögern kann.

Letztbeobachtungen:

Zeitraum    Median/Spanne

1966-1976; 1987-1995    (n=20):    04.09./13.08.-07.10.

1996-2016:                          (n=21):    24.09./05.09.-14.10.

1966-1976; 1987-2016    (n=41):    21.09./14.08.-14.10.

Der Median der Letztbeobachtungen hat sich langfristig seit den 1960er Jahren um 21,6 Tage nach hinten verschoben, s. Abb. 7. Zusammen mit den Verfrühungen hat sich damit der Beobachtungszeitraum für die Art seit 1966 um 30,9 Tage vergrößert und beträgt nun im Mittel 135 Tage. In Berlin ist der mittlere Beobachtungszeitraum sogar 150 Tage lang, hat sich aber im Vergleichszeitraum nur um 5 Tage vergrößert, s. Abb. 8. Die Aufenthaltsdauer eines Individuums im Brutgebiet beträgt in Süddeutschland ca. 80 – 100 Tage (Jakober & Stauber 1983).

Verspätung (Median-Letztbeobachtungen)
+ 0,49***    Tage/Jahr (R²= 0,28; p< 0,001) =    21,6 Tage.

Beobachtungszeitraum:
+ 0,71***    Tage/Jahr (R²= 0,40; p <0,001) =    30,9 Tage.

Abb. 7: Neuntöter – Letztbeobachtungen im Raum Hamburg

Abb. 8: Neuntöter – Veränderung der Beobachtungszeiträume in Berlin und Hamburg (1966-1976; 1987-2016)

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Phänologie-AG (H.-H. Geißler, R. Mulsow;  veröffentlicht Januar 2018)